Vorfußprobleme werden häufig auf einen Spreizfuß zurückgeführt.-

 Was aber steck genau da hinter?

Unsere Füße sind der normal einzige Kontakt zu unserem Untergrund beim Stehen, Gehen, Laufen und Springen (inklusive Landen).

Sie sind von Natur aus auch als Stoßdämpfer ausgelegt; sie weisen Gewölbestrukturen auf, die über Muskeln, Sehnen und Bänder gespannt sind und zur Stoßdämpfung nachgeben und sich abflachen (aktive Stoßdämpfung). Zusätzlich weisen unsere Füße an der Unterseite eine "Polsterschicht" auf, die sich bei Belastung verzieht und einwirkende Kräfte reduziert (passiver Stoßdämpfer).

Unter dem Fersenbein befindet sich die dickste Polsterschicht als wesentliches passives Dämpfungselement.

Ein relativ dickes Polster befindet sich auch unter dem Vorfuß, das in der Mitte mehr Volumen aufweist als an den Rändern.

Möglicherweise lässt sich das damit erklären, dass der Fuß in der Bewegung mit dem Vorfuß relativ früh Bodenkontakt aufnimmt, weil nur ein gleichzeitiger Kontakt mit Ferse und Vorfuß eine aktive Stoßdämpfung im Mittelfußbereich (großes mediales und kleineres laterales Längsgewölbe) ermöglicht.

Die (passive) Stoßdämpfung im Vorfußbereich wird unterstützt durch eine Querwölbung [wissenschaftlich nachgewiesen nur am unbelasteten Fuß], die mit Hilfe von Muskeln, Sehnen und Bändern eine Belastungsreduktion ermöglicht.

Ob die Bezeichnung "Spreizfuß" daher kommt, dass sich bei Belastung des Vorfußes die Strukturen aufspreizen (als Folge gilt gleiches für die Zehen), ist nicht bewiesen.

Die biomechanische Funktionsbeschreibung zeigt, das Abflachen der Fußstrukturen ist sinnvoll und sogar notwendig, wenn wir uns ohne Hilfsmittel (z.B. Schuhe) schmerzfrei bewegen wollen.

Resümee:

Viele Probleme im Vorfußbereich lassen sich mit einem

(überbeanspruchten) Spreizfuß erklären -

aber  -

Nicht jeder Spreizfuß macht (automatisch) Probleme.